Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen: Gewaltfrei studieren!

Die Zeit des Studiums ist für die meisten eine besondere und intensive. Ein Lebensabschnitt, der für Selbstständigkeit und Wissensdurst steht. Der Campus bietet spannende Eindrücke, verlangt aber auch, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Neben studienspezifischen Anforderungen und Nebenjobs sehen sich vor allem Frauen einer weiteren Belastung ausgesetzt.

Denn Studentinnen sind aufgrund ihres Geschlechts und Alters besonders gefährdet, Gewalt zu erfahren. Die Universität ist dabei aber nur ein Ort, an dem Gewalterfahrungen gemacht werden können. Gewalt hat viele Gesichter. Die Mehrheit der gewaltvollen Übergriffe finden „zu Hause“ statt, also durch den (Ex-)Partner, Freunde oder Familienmitglieder. Die Folgen für die Betroffenen kann verheerend sein: Selbstzweifel, Verunsicherung, Minderwertigkeitsgefühle, Vertrauensverlust oder Motivationsverlust das Studium weiter zu betreiben bis hin zu psychosomatischen Problemen.

Deswegen möchten wir heute, am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, auch den Blick auf Studentinnen und ihre besondere Situation richten. Nachdem das Thema auch an Hochschulen lange tabuisiert war, möchten wir mit „Unser Campus“ einen Beitrag zu einer offene(ren) Auseinandersetzung mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt leisten. Eine offene Kommunikation und gezielte Informations- und Beratungswege können helfen, Gewalt abzubauen und Studentinnen auf ihrem Weg zu stärken.

Zu den Hintergründen:

Am 25.11.1960 wurden die Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal auf dem Nachhauseweg überfallen und erdrosselt. Die „Schmetterlinge“ waren Teil der „Bewegung 14. Juni“, einer Widerstandsbewegung gegen das brutale Regime in der Dominikanischen Republik, die den Sturz des Diktators Rafael Trujillo plante. Die drei Frauen wurden zum Symbol der dominikanischen Widerstandsbewegung.

Im Gedenken an die Schwestern Mirabal und angesichts der massiven Gewalterfahrungen, die Frauen weltweit erleben, erklärten die Vereinten Nationen im Jahr 1999 den 25.11. zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Acht Jahre zuvor wurde er bereits von lateinamerikanischen und karibischen Feministinnen zum Gedenktag für weibliche Opfer von Gewalt ausgerufen. Jedes Jahr finden seitdem am 25.11. Aktionen und Demonstrationen statt, um auf die anhaltende Gewalt gegen Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen. Auch in diesem Jahr ist Bochum wieder Teil der Kampagne #OrangeTheWorld der UN, bei der u.a. das Historische Rathaus und die Pauluskirche in der Kampagnenfarbe Orange angestrahlt werden.

 

*Kostenfreies Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 08000 116 016*

Wenn ihr von Gewalt betroffen seid, findet ihr hier eine Reihe von Ansprechpartner*innen und Beratungsstellen auf dem Campus, in Bochum oder überregional.

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