Wusstest du, dass Diskriminierung jedweder Form gesundheitsschädlich ist?

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Diskriminierung kann als jegliche Form der Benachteiligung, Abwertung oder Ungerechtigkeit gegenüber Personen oder Gruppen aufgrund bestimmter Identitätsmerkmale definiert werden. Dazu gehören z.B. die geschlechtliche Identität, die ethnische Herkunft, die sexuelle Orientierung, die Religionszugehörigkeit oder der soziökonomische Status.

Psychische Folgen von Diskriminierung

Diskriminierung kann schwerwiegende psychische Folgen haben, die das Wohlbefinden der Betroffenen stark beeinflussen können. Eine der Hauptfolgen ist psychischer Stress, der durch wiederholte Diskriminierungserfahrungen verursacht wird. Dieser Stress führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen wie z.B. Cortisol und kann zu Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen führen. In einigen Fällen können Diskriminierungserfahrungen so traumatisch sein, dass die Betroffenen bspw. eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln.

Physische Folgen von Diskriminierung

Diskriminierung kann nicht nur schwerwiegende psychische, sondern auch erhebliche körperliche Folgen für die Betroffenen haben. Eine dieser körperlichen Auswirkungen ist das erhöhte Risiko für chronische Krankheiten. Langfristige Diskriminierung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und andere chronische Gesundheitsprobleme signifikant erhöhen. Darüber hinaus kann chronischer Stress, der aufgrund von Diskriminierungserfahrungen entsteht, das Immunsystem schwächen und Entzündungsprozesse im Körper fördern. Dies wiederum kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen und die allgemeine körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Besorgniserregend ist auch, dass Studien zeigen, dass Menschen, die Diskriminierung erleben, oft eine verkürzte Lebenserwartung haben.

Die genannten Auswirkungen machen deutlich, dass Diskriminierung nicht nur auf der gesellschaftspolitischen Ebene schädlich ist, sondern auch erhebliche negative Konsequenzen für die psychische Gesundheit der Betroffenen haben kann. Es ist daher von großer Bedeutung, Diskriminierung aktiv zu bekämpfen und soziale Gerechtigkeit zu fördern, um die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Mitglieder der Gesellschaft zu verbessern. 

Antidiskriminierungsarbeit an der RUB

In der Studie „Diskriminierungserfahrungen an der RUB“ (2023) gaben 14,69% der befragten Studierenden an, in gewisser Regelmäßigkeit Diskriminierung an der RUB zu erfahren. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, rassistische Diskriminierung und Diskriminierung aufgrund des Bildungshintergrundes der Eltern wurden am häufigsten benannt (S. 6).

Mit der Antidiskriminierungsrichtlinie und der Einrichtung der campusweiten Antidiskriminierungsstelle setzt die RUB sich aktiv dafür ein, eine hochschulweite Netiquette, transparente Verfahrensprozesse, sowie Unterstützungsstrukturen für Betroffene zu schaffen. Die RUB und das AKAFÖ fördern mit dem Projekt UNSER CAMPUS – Eine Kampagne gegen Sexismus an der RUB! außerdem eine diskriminierungsärmere Campuskultur. UNSER CAMPUS möchte alle RUB-Angehörigen für Sexismus und sexualisierte Gewalt im Hochschulkontext sensibilisieren und gleichzeitig ein allgemein stärkeres Verantwortungsgefühl für einen diskriminierungsfreien Campus vorantreiben. Außerdem möchte das Projekt praktische Handlungskompetenzen im Hochschulalltag (weiter-)entwickeln und wichtige Anlauf – und Beratungsstellen auf dem Campus und außerhalb bekannter machen.

Neugierig geworden?

Folge uns auf Instagram unter @antidiskriminierungstelle_rub und besuche unseren Blog, um keine Neuigkeiten und Aktionen zu verpassen! Auch über Anfragen für Kooperationen und Workshops freuen wir uns sehr.

Du hast selbst Diskriminierung an der RUB erfahren oder beobachtet? Dann kannst Du dich jederzeit an folgende Anlaufstellen wenden:

Leitwarte

Wenn bei Dir auf dem Campus eine akute Gefahrensituation besteht oder Du dich unwohl oder unsicher fühlst, dann kannst du die Leitwarte der RUB jederzeit unter dieser Nummer erreichen: 0234/3223333. 

Die Antidiskriminierungsstelle der RUB bietet vertrauliche und parteiliche Einzelberatungsgespräche zu allen Formen von Diskriminierung für alle Angehörigen der Ruhr-Universität an. Oder schreib gerne direkt unter antidiskriminierung@rub.de

Du bist FINTA*?

Dann kannst Du die Gleichstellungsstelle der RUB oder die Gleichstellungsbeauftragten in Deiner Fakultät kontaktieren. Sie beraten komplett vertraulich. Oder schreib einfach direkt an gleichstellung@rub.de

Das autonome queerfeministische Referat bietet regelmäßig Veranstaltungen und Beratung zu dem Thema. Außerdem kannst Du dich dort mit anderen FINTA* am Campus vernetzen.

E-Mail: aqfr@rub.de
 Instagram: @queerfeministischesreferatrub

Du bist queer?

Die Initiative Queer an der Rub bietet Möglichkeiten des Austauschs und sammelt alle wichtigen Informationen für queere Universitätsangehörige.

Das autonome Schwulen* Referat ist die zentrale Anlaufstelle für Schwule*-Studierende.

Kontakt: schwulenreferat@rub.de

In Bochum

Wildwasser e.V. ist eine Beratungsstelle für Opfer sexualisierter Gewalt und für Präventionsarbeit in Bochum. Sie beraten und begleiten Betroffene.

Rosa Strippe e.V. ist die Anlaufstelle für LGBTQIA+-Personen in Bochum. Unter anderem bietet der Verein die Möglichkeit Gewaltfälle direkt bei Ihnen online zu melden.

Deutschlandweit

Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” bietet Deutschlandweit unter der Nummer 08000 116 016 und per Online-Beratung vertraulich und kostenfrei Hilfe und Unterstützung an 365 Tagen, rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei an.

Männer* können gleichermaßen Unterstützung und Beratung erhalten unter der Nummer 0800 123 9900 beim Hilfetelefon “Gewalt an Männern“.

Quellen und weiterführende Literatur:

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