Infoveranstaltung für Mieter*innen des AKAFÖ

10.09.2019 | 17-18.30 Uhr | Laerholzstrasse 80, Seminarraum 5

 

Sexualisierte Gewalt findet überwiegend im sozialen Umfeld statt und nur selten durch eine fremde Person an dunklem Ort. Aber nur wenige Betroffene suchen sich nach einem Übergriff professionelle Hilfe. Mit der Kampagne „Unser Campus“ setzen Ruhr-Universität (RUB) und AKAFÖ (Studierendenwerk) ein klares Zeichen gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt – und das gilt nicht nur für den RUB-Campus, sondern auch für die AKAFÖ-Wohnanlagen.

Wir laden alle interessierten Bewohner*innen dazu ein, sich über die Kampagne im Landesspracheninstitut, Laerholzstr. 84 in Bochum auszutauschen und über bestehende Beratungs- und Hilfsangebote zu informieren.

Mit dabei sein werden Manuela Hildebrand (Leitung AKAFÖ-Unternehmenskommunikation), Michaela Knapp (Leitung AKAFÖ-Wohnen) und Laura Chlebos (Koordinatorin „Unser Campus“/ RUB).

Die Kampagne wird gemeinsam von RUB und AKAFÖ getragen und am Marie Jahoda Center for International Gender Studies (MaJaC) durchgeführt.

Bei Fragen zur Kampagne wenden Sie sich an:
Laura Chlebos (Koordinatorin „Unser Campus“/ RUB), unsercampus@rub.de

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung!

Landesspracheninstitut – LSI, Laerholzstr. 84, 44081 Bochum

Gemeinsam feiern wir den Campus-CSD!

Vom 04.-07.06.2019 findet der Campus-CSD an der Ruhr-Uni Bochum statt. Organisiert wird er vom Autonomen Schwulenreferat, um die LGBTIQ*-Community auf dem Campus sichtbarer zu machen und Vielfalt zu fördern. Andre, der als Referent tätig ist, erklärt: „Wir wollen zeigen, welche ‚“großen Baustellen“ in der Allgemeinpolitik vorherrschen und auch über die soziohistorischen Hintergründe des Stonewall-Aufstandes und deren Auswirkungen informieren‘.

 

 

Aber was bedeutet eigentlich CSD?

CSD steht für Christopher Street Day und bezeichnet eine Parade oder Demonstrationen von und für Schwule, Lesben, Asexuelle, Bisexuelle trans und queere Personen. „Generell soll er auf die Missstände der LGBTIQ*-Community hinweisen und die politischen Forderungen dieser sichtbar machen‘, sagt Andre. Seinen Ursprung hat der CSD, der im internationalen Kontext als Gay Pride bezeichnet wird, im New Yorker Stadtteil Greenwich Village. Dem Ausgangsort des sogenannten Stonewall-Aufstandes (Quelle: www.csd-termine.de). Wer hierzu mehr erfahren möchte, kann den Vortrag „50 Jahre Stonewall: Ende der Diskriminierung“ am 06.06.2019 besuchen oder schaut sich nach der Uni mal die Doku „The Death and Life of Marsha P. Johnson“ auf Netflix an.

Die Situation der LGBTIQ*-Community an der RUB wertet Andre positiv macht aber gleichzeitig deutlich, dass es keine leichte Aufgabe ist, die Sichtbarkeit des Referats auf dem gesamten Campus zu gewährleisten. Aus diesem Grund wird das Autonome Schwulenreferat am 04.06.2019 von 10-16 Uhr auf dem Nordforum zusammen mit anderen Initiativen der RUB ihre Arbeit vorstellen. Unser Campus wird auch dabei sein. Wir freuen uns auf euch!

Wofür der Begriff LGBTIQ* steht, könnt ihr hier nochmal nachlesen.

Zwischenstand – Unser Campus in Bewegung

Vor fünf Monaten fiel der offizielle Startschuss zur Kampagne: Auf der Kick-Off-Veranstaltung im Mensafoyer haben wir das Konzept von Unser Campus vorgestellt.

Was geschah im Wintersemester?

Die Kampagne gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt, die den ganzen Campus in den Blick nimmt, ist in Deutschland bisher einmalig. Aus dieser Vorreiterrolle ergibt sich ein offener, partizipativ gestaltbarer Prozess und eine individuelle Struktur, an der zahlreiche Expert*innen der RUB beteiligt sind. Bei einem sensiblen und komplexen Thema wie diesem ist es wichtig, alle relevanten Akteur*innen an Bord zu haben, um Bedarfe zu klären und effektive und zielgruppengerechte Lösungen zu finden.

Um sich einen Überblick über vorhandene Ressourcen und Wege zu schaffen, wurde ein Runder Tisch gegründet. Auf dem ersten Meeting wurde über Handlungsfelder diskutiert, Ziele abgesteckt und Schritte zu ersten Maßnahmen vereinbart. Wir sind davon überzeugt, dass die Hochschule eine wesentliche Rolle spielt, um geschlechtsspezifische Gewalt auf dem Campus und in den Wohnheimen zu verringern.

Mediale Kampagne

Ein wichtiges Etappenziel war die Fertigstellung von Postkarten, Stickern, Flyern (auf Englisch und Deutsch) und Postern im März 2019. Sie fungieren als Identifikatoren und Türöffner und helfen, die Kampagne auf dem Campus bekannt zu machen.
Auf dem Unser Campus-Blog werden rund ums Thema Artikel erscheinen, die zum Thema informieren sollen. Tools und praktische Tipps zur Gestaltung eines inklusiven Campus inbegriffen. Ein nächster Schritt ist die Zusammenarbeit mit dem Social Media-Team der RUB. Gemeinsam wollen wir einen Fahrplan entwickeln, um auch auf Facebook und Co. unsere Inhalte zu kommunizieren.

 

 

Von der Theorie in die Praxis und das praktische Problem theoretisch reflektiert

Eine Herausforderung ist die Umsetzung des theoretischen Konzepts in die Praxis. Der intersektionale und interdisziplinäre Ansatz der Kampagne bedarf fundierter Kenntnisse über den Forschungsstand und Fingerspitzengefühl in der Anwendung. Unser Vorgehen hebt sich von vertrauten Kampagnen gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt ab, da er neben präventiver Arbeit, Unterstützung und Schutz der Betroffenen auch die (potenziellen) Täter*innen und Außenstehende in den Blick und in die Verantwortung nimmt.  So stellt das Projekt Unser Campus ein Ergebnis des Zusammenwirkens von Forschung und Transfer dar. Theorien insbesondere der Geschlechterforschung werden in die Praxis übersetzt.

Und so geht es weiter!

Für das Sommersemester sind folgende Termine und Aktionen geplant:

  • Veranstaltungsreihe Unser Campus (weitere Informationen folgen in Kürze)
  • Uni Sommerfest (19.06.)
  • Eröffnung Marie Jahoda Center for International Gender Studies (MaJaC; 25.06.)
  • Tag der Gleichstellung (05.07.)
  • Workshop auf der BuFaK WiSo in Paderborn (voraussichtlich 17.05.)
  • Vorstellung der Kampagne im Netzwerk Frauengesundheit NRW
  • Kooperationsprojekt mit den dezentralen Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät für Philologie
  • Street-Art-Aktion mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum

Podcast | Sexualisierter Gewalt an Hochschulen entgegentreten: Von der Theorie in die Praxis!

„Sexismus und sexuelle Gewalt waren und sind immer aktuell und – vielleicht vor allem – aufgrund der Hierarchien und der Abhängigkeitsverhältnisse an Universitäten.“

Mit diesen Worten eröffnete Katja Sabisch, Professorin für Gender Studies ihren Vortrag bei der Kick-Off-Veranstaltung der Kampagne Unser Campus, in dem sie die Relevanz der Thematik für Hochschulen demonstrierte.

 

Aber mal von vorn: Die Kick-Off-Veranstaltung

 

Am 05.11.18 ging Unser Campus an den Start! Mit dieser Kampagne stellen sich die Ruhr-Universität Bochum und das Akademische Förderungswerk (AKAFÖ) geschlossen gegen jede Form von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung auf dem Campus.

Unser Campus ist ein ganzheitlicher sozialer Raum, in dem sich gesellschaftlichen Gegebenheiten widerspiegeln. Das bedeutet: auch die Universität als Institution ist nicht frei von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und Missständen, die Diskriminierung, wie in unserem Beispiel in Form von Sexismus reproduzieren.

Aber die Ruhr-Uni Bochum tut was! Sie stellt sich dieser Herausforderung und erkennt ihre Verantwortlichkeit im Veränderungsprozess an. Sie hat zum Ziel, Strukturen zu implementieren, die zur Achtung der Grenzen Anderer und einem gewaltlosen Miteinander beitragen.

Kanzlerin Christina Reinhardt und Jörg Lüken, Geschäftsführer des AKAFÖ fanden in Ihren Grußworten deutliche Worte zum Umgang mit sexualisierter Belästigung und Gewalt auf dem Campus.

Jörg Lüken stellte die Bereicherung, die mit Diversität einhergeht heraus und betonte, die klare Haltung des AKAFÖ gegen Diskriminierung:

„Das AKAFÖ sorgt mit seinen Cafeterien und Mensen oder Kulturprogramm für zahlreiche Berührungspunkte der Menschen auf unserem Campus. Bei über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ca. 60 Nationen ist Diskriminierung auch intern ein Thema, dem sich das AKAFÖ vehement und entschlossen entgegenstellt. Diese Haltung wollen wir auch nach außen tragen“

Auch Christina Reinhardts persönlich gewählten Worte zeugten von Erfahrung und Verbundenheit mit der Thematik und unterstrichen so die Wichtigkeit der Kampagne:

„Ich habe mich schon während meines Studiums vor 30 Jahren mit dem Thema Gleichstellung auseinandergesetzt, damals hieß es Feminismus. Ich freue mich daher sehr, heute eine Präventionskampagne an der RUB zu eröffnen“.

 

Von der Richtlinie in die Praxis

 

„Wir wollen eine Kulturveränderung anstoßen, denn die Hochschule muss sich den Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt stärker annehmen. Richtlinien müssen mit Leben gefüllt werden!“

In ihrem Vortrag resümiert Katja Sabisch, an deren Lehrstuhl die Kampagne durchgeführt wird, die aktuelle gesellschaftspolitische Lage: ein Sprechen über erlebten Sexismus oder sexualisierte Gewalt wird möglich(er) – und das auch an Unis. Die virtuelle Awareness-Kampagne #metoo ist eine „mutige und pointierte Demonstration von Solidarität von Betroffenen“ und hat das Ignorieren der erlebten und nun verbalisierten (Diskriminierungs-)Erfahrung so gut wie unmöglich gemacht. Nicht nur in der Filmindustrie, Politik oder Kulturbereich wird gegenwärtig über Grenzüberschreitungen und Gewalt gesprochen, sondern auch an Hochschulen. Bestandsaufnahmen, Handlungsorientierungen und Ziele sind von großer Bedeutung, müssen aber in die Praxis umgesetzt werden.

Den ganzen Vortrag als Podcast zum Nachhören findet ihr hier.

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Quelle | Zitate: AKAFÖ
Hinweis:
Nicht Erkenne die Grenze wurde für den German Design Award nominiert, sondern Spielraum e.V. Beide Seiten wurden jedoch von Mark Schwindt konzipiert und umgesetzt.

Das Konzept hinter der Kampagne

Unser Campus setzt ein klares Zeichen gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt!

Die Kampagne ist bottom up entstanden und wir haben nach und nach Verbündeten gesucht. Alle Entscheider*innen an der Uni und dem AKAFÖ haben unmittelbar erkannt, welche Chance in der Kampagne liegt und uns unterstützt.

Mit der Kampagne wollen wir das Sicherheitsgefühl auf dem Campus verstärken. Um das zu erreichen, wollen wir die Identifikation mit der Universität erhöhen und ein schutzgebendes Gemeinschaftsgefühl befördern. Also keine einseitigen Warnungen und Verhaltensregeln für potentielle Opfer und Täter*innen, sondern der Versuch eine solidarische, respektvolle und sichere Atmosphäre zu schaffen, in der auch sensible Themen und strukturelle Schieflagen angesprochen werden.

Die Kampagne adressiert Studierende, so wie Mitarbeiter*innen, was sich künftig in dem unterschiedlichen Wording widerspiegeln wird.

Statt Ängste zu schüren und Student*innen und Mitarbeiter*innen als potentielle Opfer zu behandeln, soll ein allgemeines Bewusstsein für das Thema entstehen. Gleichzeitig erkennen potentielle Täter* innen in der Kampagne und den damit verbundenen Aktionen das Engagement und die Wachsamkeit der Universität.

Die Kampagne soll allen Universitätsangehörigen zeigen, dass der Campus ein sozialer Ort ist, in dem Angst, Missbrauch und Sexismus vorkommen können und das es einer gemeinsamen Anstrengung bedarf, diese Missstände abzubauen. Dazu muss auch klar sein: an wen kann ich mich wenden, wenn ich sexualisierte Gewalt erlebt habe? Welche Unterstützung bieten Universität und AKAFÖ Studierenden und Mitarbeiter*innen?

Wichtig ist uns: Die Ästhetik des Designs soll ansprechen, statt selbst Gewalt über Schockbilder zu perpetuieren. Und so geht es einerseits um das dunkle Parkhaus, aber auch um Parties und die verschiedenen Seiten des Campuslebens. Sexualisierte Diskriminierung wird also nicht isoliert und Opfer und Täter*in vereinzelt, sondern ein Ganzes repräsentiert. Unterschiede werden auch durch die Sichtbarmachung von Diversität deutlich. Diversität ist an der Universität nichts Neues, oft sieht man insbesondere internationale Studierende als Teil von Gruppenbildern und Darstellungen des Campuslebens. Wir versuchen viele Formen von Diversität zu berücksichtigen und diese Stimmen in unserer Arbeit einzubinden.

Ungeachtet ihrer Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung wird Studierenden und Mitarbeiter*innen die Subjektivität von Grenzen und potenziell übergriffigen Situationen dargelegt. Es wird ihnen auch vor Augen geführt, dass sie dazu beitragen können, unseren Campus als einen sicheren Campus zu gestalten – ohne dabei die Universität aus der Verantwortung zu entlassen.

 

Unser Campus startet!

Quelle: news.rub.de

Unser Campus ist eine Kampagne, die durch die Ruhr-Universität Bochum und das Akademische Förderungswerk (AKAFÖ) gemeinsam getragen und am Lehrstuhl von Prof. Dr. Katja Sabisch durchgeführt wird. Ziel ist es, sich jeder Form von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung auf dem Campus entgegenzustellen.
Denn Sexismus und Gewalt gibt es auch an Universitäten. So stellte die Hochschulrektorenkonferenz im April dieses Jahres klar, dass gerade an Hochschulen eine besondere Verwundbarkeit besteht – sei es durch Anonymität, räumliche Begebenheiten oder durch Abhängigkeitsverhältnisse im Studium und der weiteren Qualifikationsphase.
Vor diesem Hintergrund soll die Kampagne Unser Campus ein schutzgebendes Gemeinschaftsgefühl befördern und so das Sicherheitsgefühl an der Ruhr-Universität erhöhen. Außerdem wird eine transparente Beratungsstruktur aufgebaut, die Betroffene unterstützt.

 

Wir laden euch herzlich zu unserer Kick-Off-Veranstaltung am 05. November 2018 von 11-12 Uhr im Tagungsraum 2 des Mensagebäudes ein.

 

Programm:
Grußworte
Dr. Christina Reinhardt (Kanzlerin der RUB)
Jörg Lüken (Geschäftsführer AKAFÖ)

Vortrag
Prof. Dr. Katja Sabisch (Professorin für Gender Studies)
Sexualisierte Gewalt an Hochschulen – (k)ein Thema?

Kampagnenvorstellung
Laura Chlebos (Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Gender Studies)

 

05.11.2018 | 11-12 Uhr
Tagungsraum 2 des Mensagebäudes | Ruhr-Universität Bochum