Text: Alina Adrian
Rassismus ist eine spezifische Form der Diskriminierung gegenüber nicht-weiß gelesenen Menschen: Anti-Schwarzer Rassismus, antimuslimischer Rassismus, antiasiatischer Rassismus sowie Rassismus gegenüber Rom*nja und Sinti*zze. Je nach theoretischer Grundlage kann auch Antisemitismus dazu gezählt werden. Diese verschiedenen Rassismen sind historisch gewachsene Konstrukte mit verschiedenen Entstehungsgeschichten, um Gewalt und Unterdrückung gegenüber nicht-weiß gelesenen Menschen zu legitimieren. Bis heute strukturieren rassistische Wissensbestände unsere Welt. Das bedeutet, erstens sind wir alle eingebettet in diese Ungleichheitsstruktur und zweitens, dass wir alle rassistische Wissensbestände und Verhaltensweisen erlernt haben.
Aber es ist sehr wichtig zu verstehen, dass uns Rassismus nicht auf dieselbe Art und Weise betrifft, sondern dass weiße Menschen weiße Privilegien haben, die nicht-weiße Menschen nicht haben und dass nicht-weiße Menschen Diskriminierungen und Gewalt erfahren, die weiße Menschen niemals erfahren können.
Dabei ist rassistische Diskriminierung nicht alleine stehend: Eine Schwarze Frau erfährt eine andere Form der Diskriminierung als ein muslimischer Mann.
Auch unser Campus ist keine rassismusfreie Zone:
Rassismus ist in die Institution Hochschule eingeschrieben, beispielsweise in Form des institutionellen Rassismus. Rassismus spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab: Es gibt den institutionellen, den internalisierten und den interpersonalen Rassismus und den Alltagsrassismus.
„Auf diesen Ebenen werden Machtverhältnisse geschaffen, die die gesellschaftlichen Strukturen und sogar globare Hierarchien zwischen Ländern und zwischen Kontinenten herstellen. Der Begriff ’struktureller Rassismus‘ bezeichnet dementsprechend rassistische Machtmechanismen, die in Individuen, Gesellschaften oder Institutionen verankert sind und diese negativ beeinflussen.“ (Natasha A. Kelly).
Hier geht’s zum Interview mit Prof. Karim Fereidooni zum Thema rassismuskritische Hochschule!