Seit dem 10. April 2019 können Studierende an einer Umfrage zu den besonderen Bedarfen und der psychosozialen Belastung von Studierenden der LGBTIQ*-Community teilnehmen. Gefragt wird u.a. nach der Selbstwahrnehmung, dem allgemeinen Sicherheitsempfinden und der Nutzung RUB-interner Angebote.
Das Projekt wird durch das Lore-Agnes-Programm gefördert und am Interdisziplinären Zentrum für Familienforschung (ICFR) durchgeführt. Es soll die Identifikation der LGBTIQ*-Studierenden mit unserer Hochschule stärken und gleichzeitig ein positives Signal für Vielfalt aussenden. Das Ziel ist es, aus den Erhebungen Maßnahmen abzuleiten, die die Studierenden empowern und die internen Beratungs- und Hilfsangebote an die Bedarfe anpassen sollen.
Hier geht’s zur Umfrage!
Die Idee zur Umfrage entwickelte sich aus dem Forschungsprojekt AsyLSBTIQ*, das sich mit dem psychischen Wohlbefinden und der gesellschaftlichen Teilhabe von LSBTIQ-Geflüchteten in Deutschland beschäftigt.
Das Projekt Gender – LGBTIQ* läuft noch bis August 2019. Nach der Auswertung der Ergebnisse ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Projektteam und Unser Campus geplant. Mehr dazu erfahrt ihr dann demnächst auf unserer Homepage oder die Facebook-Seite der Gender Studies.
Was bedeutet LGBTIQ*? Und wofür steht eigentlich das Sternchen?
LGBTIQ ist ein Sammelbegriff für lesbian, gay, bisexual, trans, inter und queer. Das deutsche Pendant lautet LSBTIQ, also lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter und queer.
Was steckt hinter den Begriffen trans, inter und queer?
Als trans bezeichnen sich Menschen, die sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren können. Im Gegensatz dazu haben Cis-Personen ihr Geschlecht wahrscheinlich noch nie hinterfragt und ganz selbstverständlich als Mann oder Frau gelebt.
Der Begriff inter hat sich aus der Community selbst entwickelt und wird genutzt, wenn ein Mensch „genetisch (aufgrund seiner Geschlechtschromosomen) und/oder anatomisch (aufgrund seiner inneren und äußeren Geschlechtsorgane) und/oder hormonell (aufgrund der Produktion von Geschlechtsorganen) nicht den Normen, die für das weibliche oder männliche Geschlecht festgelegt wurden, entspricht.“ Quelle: ProFamilia
Anike Krämer und Prof. Dr. Katja Sabisch haben zu Intersexualität in NRW geforscht. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet den Projektbericht hier.
Für den Begriff queer gibt es keine eindeutige Definition und das ist auch so gewollt. Auch er wird als Selbstbezeichnung benutzt, um in der Regel darauf hinzuweisen, dass sich die eigene Geschlechtsidentität zwischen den herkömmlichen zwei Geschlechtern oder jenseits einer Zweigeschlechtlichkeit befindet. Weiterschauen!
Das Gender-* wird je nach Kontext unterschiedlich verwendet. In feministischen, aber auch immer mehr wissenschaftlichen Kreisen wird es in der Pluralform (z.B. Wissenschaftler*innen) genutzt, um mit der Zweigeschlechtlichkeit zu brechen und Geschlechterpluralität zu visualisieren. Ziel des Genderns ist es, nicht nur Männer und Frauen anzusprechen, sondern auch Menschen, die sich der binären Geschlechterordnung nicht zuordnen können und wollen. Darüber hinaus löst die Nutzung des Gender-* aber auch kontroverse Diskussion aus, wie hier nachgelesen werden kann.
Der Sammelbegriff LGBTIQ ist aber nicht frei von Kritik, da er sexuelle Orientierung (lesbian, gay, bisexuel) und geschlechtliche Identität (trans, inter, queer) vermischt und so Gefahr läuft viele unterschiedlichen Menschen als eine Interessensgruppe darzustellen.