Podcast | Sexualisierter Gewalt an Hochschulen entgegentreten: Von der Theorie in die Praxis!

„Sexismus und sexuelle Gewalt waren und sind immer aktuell und – vielleicht vor allem – aufgrund der Hierarchien und der Abhängigkeitsverhältnisse an Universitäten.“

Mit diesen Worten eröffnete Katja Sabisch, Professorin für Gender Studies ihren Vortrag bei der Kick-Off-Veranstaltung der Kampagne Unser Campus, in dem sie die Relevanz der Thematik für Hochschulen demonstrierte.

 

Aber mal von vorn: Die Kick-Off-Veranstaltung

 

Am 05.11.18 ging Unser Campus an den Start! Mit dieser Kampagne stellen sich die Ruhr-Universität Bochum und das Akademische Förderungswerk (AKAFÖ) geschlossen gegen jede Form von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung auf dem Campus.

Unser Campus ist ein ganzheitlicher sozialer Raum, in dem sich gesellschaftlichen Gegebenheiten widerspiegeln. Das bedeutet: auch die Universität als Institution ist nicht frei von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und Missständen, die Diskriminierung, wie in unserem Beispiel in Form von Sexismus reproduzieren.

Aber die Ruhr-Uni Bochum tut was! Sie stellt sich dieser Herausforderung und erkennt ihre Verantwortlichkeit im Veränderungsprozess an. Sie hat zum Ziel, Strukturen zu implementieren, die zur Achtung der Grenzen Anderer und einem gewaltlosen Miteinander beitragen.

Kanzlerin Christina Reinhardt und Jörg Lüken, Geschäftsführer des AKAFÖ fanden in Ihren Grußworten deutliche Worte zum Umgang mit sexualisierter Belästigung und Gewalt auf dem Campus.

Jörg Lüken stellte die Bereicherung, die mit Diversität einhergeht heraus und betonte, die klare Haltung des AKAFÖ gegen Diskriminierung:

„Das AKAFÖ sorgt mit seinen Cafeterien und Mensen oder Kulturprogramm für zahlreiche Berührungspunkte der Menschen auf unserem Campus. Bei über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ca. 60 Nationen ist Diskriminierung auch intern ein Thema, dem sich das AKAFÖ vehement und entschlossen entgegenstellt. Diese Haltung wollen wir auch nach außen tragen“

Auch Christina Reinhardts persönlich gewählten Worte zeugten von Erfahrung und Verbundenheit mit der Thematik und unterstrichen so die Wichtigkeit der Kampagne:

„Ich habe mich schon während meines Studiums vor 30 Jahren mit dem Thema Gleichstellung auseinandergesetzt, damals hieß es Feminismus. Ich freue mich daher sehr, heute eine Präventionskampagne an der RUB zu eröffnen“.

 

Von der Richtlinie in die Praxis

 

„Wir wollen eine Kulturveränderung anstoßen, denn die Hochschule muss sich den Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt stärker annehmen. Richtlinien müssen mit Leben gefüllt werden!“

In ihrem Vortrag resümiert Katja Sabisch, an deren Lehrstuhl die Kampagne durchgeführt wird, die aktuelle gesellschaftspolitische Lage: ein Sprechen über erlebten Sexismus oder sexualisierte Gewalt wird möglich(er) – und das auch an Unis. Die virtuelle Awareness-Kampagne #metoo ist eine „mutige und pointierte Demonstration von Solidarität von Betroffenen“ und hat das Ignorieren der erlebten und nun verbalisierten (Diskriminierungs-)Erfahrung so gut wie unmöglich gemacht. Nicht nur in der Filmindustrie, Politik oder Kulturbereich wird gegenwärtig über Grenzüberschreitungen und Gewalt gesprochen, sondern auch an Hochschulen. Bestandsaufnahmen, Handlungsorientierungen und Ziele sind von großer Bedeutung, müssen aber in die Praxis umgesetzt werden.

Den ganzen Vortrag als Podcast zum Nachhören findet ihr hier.

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Quelle | Zitate: AKAFÖ
Hinweis:
Nicht Erkenne die Grenze wurde für den German Design Award nominiert, sondern Spielraum e.V. Beide Seiten wurden jedoch von Mark Schwindt konzipiert und umgesetzt.

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