Wusstest Du, dass 52% der weiblichen* studierenden bereits wegen ihres Geschlechts an der RUB diskriminiert wurden?

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Das hat die Unisafe-Studie von 2023 ergeben [1]. Hierbei wurden 42.000 Studierende an 46 europäischen Hochschulen zu ihren Erfahrungen zu Sexismus und sexualisierter Gewalt, befragt. Laut der Initiative gegen Sexismus handelt es sich bei Sexismus kurz um: „Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts“ [2]. Dabei kann Sexismus sich zwar gegen alle Geschlechter richten, jedoch sind Mädchen* und FINTA*[1], sowie queere Personen insgesamt besonders stark davon betroffen.

Auch Statistiken an unserer Hochschule weisen darauf hin: Bei einer Umfrage im Jahr 2022 [3] gaben viele weibliche* (8,44 %) und nicht-binäre Studierende (11,63 %) an, schon einmal wegen ihres Geschlechts diskriminiert worden zu sein. Im Vergleich dazu wurden  männliche* Studierende (3,31 %) deutlich seltener aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert.

Aber warum ist das so?

Eine mögliche Erklärung sind die festgefahrenen Vorstellungen in unserer Gesellschaft darüber, wie Männer* und FINTA* sein sollten. Diese Vorstellungen unterstützen Ungleichheit und Feindseligkeit gegenüber LGBTQIA* und FINTA*-Personen. Das kann verschiedene Konsequenzen haben: So zeigen Statistiken zum Beispiel, dass FINTA* sich deutlich seltener auf MINT-Studienfächer bewerben. Laut statistischem Bundesland waren es im Jahr 2021 nur 36%. Damit steht Deutschland europaweit auf dem drittletzten Platz [4]. Das Massachusetts Institute of Technology in den USA hat dabei herausgefunden, dass Geschlechterunterschiede weiterhin bestehen, da es Vorurteile darüber gibt, dass FINTA* insgesamt weniger Talent in Naturwissenschaften haben. Außerdem gibt es nicht genug weibliche* Vorbilder in diesem Bereich, an denen sich angehende Studentinnen* orientieren können [5].

Solche Vorstellungen beeinflussen nicht nur einzelne Personen oder Studierende, sondern auch die Strukturen an der Uni. Das bedeutet, dass sogar die Universität selbst dazu beiträgt, dass einige Menschen benachteiligt werden. Zum Beispiel gibt es weniger FINTA*-Personen in wichtigen Positionen wie z.B. bei den Professuren, besonders in MINT-Fächern [6]. Dieses Phänomen wird „struktureller“ oder „institutioneller“ Sexismus genannt.

Wir können gegen diesen strukturellen Sexismus angehen, indem wir zum Beispiel Quoten einführen, um sicherzustellen, dass mehr FINTA*-Personen wichtige Positionen an der Uni besetzen. Außerdem haben wir sogenannte Gleichstellungskommissionen bei der Einstellung von neuen Professor*innen oder Mitarbeiter*innen, die darauf achten, dass alle fair behandelt werden.

Unser Campus steht gegen sexualisierte Gewalt an der RUB

Wir finden: Jede Form von sexualisierter Gewalt am Campus ist inakzeptabel! Unser Projekt zielt darauf ab, sexualisierte Gewalt und Sexismus zu bekämpfen, indem wir aufklären – durch Workshops, Veranstaltungen und Online-Inhalte auf unserer Website und auf Instagram (@antidiskriminierungsstelle_rub). Gemeinsam machen wir unseren Campus zu einem sichereren Raum für alle. Denn unser Campus steht für Wissen, Austausch, Freundschaft und Toleranz und gegen sexualisierte Gewalt an der RUB.

Hier kommt ihr zu unserer neuen Kampagne.

Du hast selbst Sexismus an der RUB erfahren oder bist Dir nicht sicher? Dann kannst Du dich jederzeit an folgende Anlaufstellen wenden:

Falls du dich in einer akuten Gefahrensituation befindest, kannst du die Leitwarte der RUB jederzeit unter dieser Nummer erreichen: 0234 32 23333.

Wer sich an der Ruhr-Universität auf dem Weg ins Parkhaus, zum Fahrrad oder zur Haltestelle unsicher oder unwohl fühlt, kann den Begleitschutz in Anspruch nehmen. Ein Anruf reicht aus. Du erreichst den Begleitschutz täglich rund um die Uhr unter der Telefonnummer: 0234 32 27001.

Der Service ist kostenfrei für alle Studierenden, Beschäftigten, Forschenden, Lehrenden und Gäste der RUB.

Die Antidiskriminierungsstelle der RUB bietet vertrauliche und parteiliche Einzelberatungsgespräche für alle Angehörigen der Ruhr-Universität an, die Diskrimnierung erlebt oder beobachtet haben. Melde dich gerne direkt unter antidiskriminierung@rub.de

Du bist FINTA*?

Dann kannst Du die Gleichstellungsstelle der RUB oder die Gleichstellungsbeauftragten in Deiner Fakultät kontaktieren. Sie beraten komplett vertraulich.  Oder schreib einfach direkt an gleichstellung@rub.de.

Das autonome queerfeministische Referat bietet regelmäßig Veranstaltungen und Beratung zu dem Thema. Außerdem kannst Du dich dort mit anderen FINTA* am Campus vernetzen.

E-Mail: aqfr@rub.de
Instagram: @queerfeministischesreferatrub

Du bist queer?

Die Initiative Queer an der Rub bietet Möglichkeiten des Austauschs und sammelt alle wichtigen Informationen für queere Universitätsangehörige.

Das autonome Schwulen* Referat ist die zentrale Anlaufstelle für Schwule*-Studierende.

In Bochum

Wildwasser e.V. ist eine Beratungsstelle für Opfer sexualisierter Gewalt und für Prävention in Bochum. Sie beraten und begleiten Opfer, hauptsächlich FINTA*.

Rosa Strippe e.V. ist die Anlaufstelle für LGBTQIA+-Personen in Bochum. Unter anderem bietet der Verein die Möglichkeit Gewaltfälle direkt bei Ihnen online zu melden.

Deutschlandweit

Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” bietet Deutschlandweit unter der Nummer 08000 116 016 und per Online-Beratung vertraulich und kostenfrei Hilfe und Unterstützung an 365 Tagen, rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei an.

Männer* können gleichermaßen Unterstützung und Beratung erhalten unter der Nummer 0800 123 9900 beim Hilfetelefon “Gewalt an Männern“.

Quellen

[1] Lipinsky, A., Schredl, C., Baumann, H., Humbert, A., Tanwar, J. (2022). Gender-based violence and its consequences in European Academia, Summary results from the UniSAFE survey. Report, November 2022. UniSAFE project no.101006261.

[2] https://www.gemeinsam-gegen-sexismus.de/ueber-sexismus/wissen-ueber-sexismus/, aufgerufen am 04.04.2024, um 16:57 Uhr

[3] Alves, H., Woitzel, J., , Fereidooni, K., Sabisch, K. ,& Karle, I. (2023): Studie zu Diskriminierungserfahrungen unter Studierenden der Ruhr-Universität Bochum.

[4] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_N004_213.html, aufgerufen am 04.04.2024, um 17:44 Uhr.

[5] https://professionalprograms.mit.edu/blog/leadership/the-gender-gap-in-stem/, aufgerufen am 04.04.2024, um 17:45 Uhr.

[6] Kortendiek, Beate/Mense, Lisa/Beaufays, Sandra/Bünnig, Jenny/Hendrix, Ulla/Herrmann, Jeremia/Mauer, Heike/Niegel, Jennifer (2022): Gender-Report 2022. Geschlechter(un)gerechtigkeit an nordrhein-westfälischen Hochschulen. Hochschulentwicklungen, Gleichstellungspraktiken, Ungleichheiten im Mittelbau. Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, Nr. 39. Essen.

[1] Frauen, Inter-, nicht-binäre-, Trans-, Agender- und alle anderen Personen, die weiblich gelesen werden oder sich als auf dem weiblichen Spektrum befindend identifizieren. Mehr Infos dazu hier.