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Vielleicht hast Du so etwas auch schon einmal am Campus erlebt? Jemand ruft Dir auf dem Weg zur U-Bahn unangemessene Kommentare über Dein Aussehen zu. Oder ein*e Professor*in sagt Dir, dass Du wegen Deines Geschlechts schlechter in etwas bist als deine Kommiliton*innen?
Das ist sexualisierte Gewalt.
Das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend definiert sexualisierte Gewalt als jeden Angriff auf die sexuelle Selbstbestimmung. Es geht nicht nur um physische Übergriffe, sondern um Machtmissbrauch. Unerwünschte sexuelle Kommentare, Gesten und Nachrichten fallen ebenfalls darunter (1).
Du bist nicht allein. Eine EU-Studie von 2022 zeigt, dass sexualisierte Gewalt an europäischen Unis weit verbreitet ist. Sie betrifft 66 % der als weiblich identifizierten Studierenden, 74 % der non-binären Personen, 68 % der LGBTQIA+-Community und 56 % der Männer* (2). Besonders betroffen sind TIN* (Trans*, Inter, Non-Binär) -Personen (3) und queere Menschen allgemein (2). Männer* können ebenfalls Opfer sein, sprechen aber seltener darüber aus Angst, nicht ernst genommen oder als nicht „männlich genug“ angesehen zu werden (Schlingmann, 2018). Alle Geschlechter sind also von sexualisierter Gewalt betroffen.
Leider melden nur 13 % der Betroffenen sexualisierte Gewalt an der Uni. Gründe dafür sind Unsicherheit über die Ernsthaftigkeit der Situation und die Angst vor negativen Auswirkungen aufs Studium oder die Arbeit (2).
Unser Campus steht gegen sexualisierte Gewalt an der RUB.
Wir finden: Jede Form von sexualisierter Gewalt am Campus ist inakzeptabel! Die Awarenesskampagne UNSER CAMPUS – Gegen Sexismus an der RUB! zielt darauf ab, sexualisierte Gewalt und Sexismus zu bekämpfen, indem wir aufklären und sensibilisieren – durch Workshops, Veranstaltungen und Online-Inhalte auf unserer Website und auf Instagram unter @antidiskriminierungsstelle_rub. Gemeinsam machen wir unseren Campus zu einem sicheren Raum für alle!
Neugierig geworden?
Folge uns auf Instagram unter @antidiskriminierungstelle_rub und besuche unseren Blog, um keine Neuigkeiten und Aktionen zu verpassen! Auch über Anfragen für Kooperationen und Workshops freuen wir uns sehr.
Du hast selbst sexualisierte Gewalt oder Sexismus an der RUB erfahren oder bist Dir nicht sicher? Dann kannst Du dich jederzeit an folgende Anlaufstellen wenden:
Falls du dich in einer akuten Gefahrensituation befindest oder dich unwohl oder unsicher fühlst, dann kannst du die Leitwarte der RUB jederzeit unter dieser Nummer erreichen: 0234 32 23333.
Die Antidiskriminierungsstelle der RUB bietet vertrauliche und parteiliche Einzelberatungsgespräche für alle Angehörigen der Ruhr-Universität an, die von jeglicher Art von Diskriminierung betroffen sind. Melde dich gerne direkt unter antidiskriminierung@rub.de
Du bist FINTA*?
Dann kannst Du die Gleichstellungsstelle der RUB oder die Gleichstellungsbeauftragten in Deiner Fakultät kontaktieren. Sie beraten komplett vertraulich. Oder schreib einfach direkt an gleichstellung@rub.de.
Das autonome queerfeministische Referat bietet regelmäßig Veranstaltungen und Beratung zu dem Thema. Außerdem kannst Du dich dort mit anderen FINTA* am Campus vernetzen.
E-Mail: aqfr@rub.de
Instagram: @queerfeministischesreferatrub
Du bist queer?
Die Initiative Queer an der Rub bietet Möglichkeiten des Austauschs und sammelt alle wichtigen Informationen für queere Universitätsangehörige.
Das autonome Schwulen* Referat ist die zentrale Anlaufstelle für Schwule*-Studierende.
In Bochum
Wildwasser e.V. ist eine Beratungsstelle für Opfer sexualisierter Gewalt und für Prävention in Bochum. Sie beraten und begleiten Opfer, hauptsächlich FINTA*.
Rosa Strippe e.V. ist die Anlaufstelle für LGBTQIA+-Personen in Bochum. Unter anderem bietet der Verein die Möglichkeit Gewaltfälle direkt bei Ihnen online zu melden.
Deutschlandweit
Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” bietet Deutschlandweit unter der Nummer 08000 116 016 und per Online-Beratung vertraulich und kostenfrei Hilfe und Unterstützung an 365 Tagen, rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei an.
Männer* können gleichermaßen Unterstützung und Beratung erhalten unter der Nummer 0800 123 9900 beim Hilfetelefon “Gewalt an Männern“.
Quellen:
- Bundesministerium für Familie, Frauen, Kinder und Senioren zu sexualisierter Gewalt.: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/formen-der-gewalt-erkennen-80642 (aufgerufen am 15.09.2023)
- Informationsseite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes über Trans*-Personen in Deutschland: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/geschlecht-und-geschlechtsidentitaet/trans/trans-node.html (aufgerufen am 11.09.2023)
- Lipinsky, A., Schredl, C., Baumann, H., Humbert, A., Tanwar, J. (2022). Gender-based violence and its consequences in European Academia, Summary results from the UniSAFE survey. Report, November 2022.
Weitere Infos und Literatur zum Thema:
Retkowski, A., Treibel, A., & Tuider, E. (2018). Handbuch Sexualisierte Gewalt und pädagogische Kontexte: Theorie, Forschung, Praxis. Beltz Juventa.
Schlingmann, T. (2021). Sexualisierte Gewalt gegen Männer* Einordnungen und Kontexte. Jungen und Männer als Betroffene sexualisierter Gewalt, 103-131.
https://www.youtube.com/watch?v=oeanUbmAW38 (Talk zu sexualisierter Gewalt an Männern*
https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Homophobe-Gewalt (Lesben und Schwulenverband zu homofeindlicher Gewalt)
https://www.gesis.org/cews/drittmittelprojekte/aktuelle-projekte/unisafe (Die EU UniSAFE-Studie)
https://www.transinterqueer.org/ (Fachstelle für TIN-Personen)